Studierende sehen Stress im Alltag heutzutage als Selbstverständlichkeit an. Hausarbeiten, unendlicher Prüfungsstoff, Projektarbeiten, Nebenjobs und oft auch die hohen Erwartungen von Familienmitgliedern sind nur einige der vielen Stressfaktoren. Viele Studierende leiden unter Leistungsdruck, Orientierungslosigkeit, Schlafmangel, finanziellen Problemen und vielem mehr.
Vor allem wenn sich das Semester dem Ende zuneigt und die Klausuren sich häufen, ist der Stresspegel enorm hoch. Ein Großteil der Studierenden nutzt den dabei entstehenden Druck als Ansporn, um produktiver zu sein. Man drückt sich oft das ganze Semester davor, etwas für die Uni zu tun, bis die Prüfungen anstehen und kein Weg mehr daran vorbeiführt. Dies muss nicht unbedingt eine schlechte Taktik sein, wenn man dabei seine Zeit dennoch richtig plant und nicht vergisst auch für Erholung zu sorgen. Denn ohne diese, kann die häufig nur kurz andauernde intensive Stressphase in einen Dauerzustand umschlagen, welcher psychische Folgen mit sich bringt, im schlimmsten Fall sogar ein Burnout.
Gestresste Personen versuchen dabei oft, ihre gereizten Gemüter durch den Konsum von Zigaretten oder Alkohol zu kompensieren. Es gibt jedoch viel nützlichere Methoden, um gegen den Stress anzukämpfen.
Tipps zur Stressbewältigung:
- Sport treiben
Durch Bewegung können Stresshormone abgebaut werden. Es reichen bereits kleine Bewegungseinheiten wie ein Spaziergang, ein paar Dehnübungen oder Tanzen, um Körper und Geist zu aktivieren und den Alltag somit besser meistern zu können.
- gesunde Ernährung
Oft neigen Menschen, die sich gestresst fühlen dazu, ungesund zu essen und Energydrinks oder Kaffee in großen Mengen zu konsumieren. Wer sich in einer Stresssituation befindet, sollte hingegen lieber viel Wasser trinken und zu gesunden Snacks greifen, die den Blutdruck senken und die Nerven unterstützen. Obst wie Bananen, Kiwis und Wassermelonen oder auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Rosinen eignen sich hervorragend dafür.
- Zeit richtig einteilen
Während einer Klausuren-Phase ist das richtige Zeitmanagement unerlässlich. Oft ergeben sich Stresssituationen erst aus unzureichender Organisation.
Eine gute Methode zur Vorbeugung ist die Erstellung einer to do Liste, die alle zu erledigenden Aufgaben mit Terminen bzw. Deadlines aufzeichnet. So kann nichts vergessen werden und der Umfang an der bevorstehenden Arbeit kann eingeschätzt werden. Wichtig beim richtigen Zeitmanagement sind jedoch nicht nur die geplanten Arbeitsphasen, sondern auch die anschließend benötigten Pausen.
- Entspannungstechniken erlernen
Um Stress bewusst entgegen zu wirken, kann man verschiedene Entspannungstechniken erlernen und diese in den Alltag integrieren. Sie bieten einen Ausgleich in Stresssituationen, um neue Energie zu schöpfen oder sich mal zurückzuziehen. Beispiele für Entspannungsübungen zur Stressbewältigung sind:
Traumreisen, Gedankenstopp, Progressive Muskelentspannung oder Meditation
- Erholungspausen richtig nutzen
Seine Pausen zwischen den Lerneinheiten richtig zu nutzen, kann viel bewirken. Neben Entspannungstechniken, gibt es eine große Bandbreite an weiteren Tätigkeiten, die man je nach Belieben wählen kann. Manch einer hört gerne Musik, andere bewegen sich, aber auch ein Bad zu nehmen oder ein Buch zu lesen kann zwischendurch sehr gut tun. Wichtig ist hierbei jedoch, dass man sich anschließend wieder an die zu erledigende Arbeit macht.
- Lass es raus!
Es ist nie gut, immer alles in sich hinein zu fressen. Wenn man merkt, dass man gestresst ist, sollte man seinen Emotionen freien Lauf lassen. Man kann in ein Kissen schlagen und es durch die Gegend werfen oder eine Treppe hinauf rennen. Auch mal alles raus zu brüllen oder zu weinen kann helfen. Stresshormone können so abgebaut und der Kopf wieder frei gemacht werden.
- Beseitigung von Störfaktoren
Es ist sehr wichtig sich während dem Lernen von möglichen Störfaktoren zu befreien. Das Klingeln eines Telefons oder allein das Handy in Sichtweite liegen zu haben, kann unheimlich ablenken. Das nimmt einem die Zeit, welche für das Lernen benötigt wird und sorgt in der Konsequenz für mehr Stress. Wenn man sich also konzentrieren muss, sollte man vorab das Handy auf lautlos stellen oder außer Reichweite platzieren. Wenn man absolute Stille zum Lernen benötigt, eignet sich die Bibliothek gut hierfür.
- Realistische Erwartungen
Studierende lassen sich gerne von ihren Kommilitonen beeinflussen. Jeder Studierende kennt jemanden, der das ganze Semester das Lernen schleifen lässt, drei Tage vor Klausur beginnt und trotzdem eine gute Note schreibt. Doch Vorsicht ist geboten! Es heißt nicht automatisch, dass diese kurze Zeit auch für einen selbst reichen wird. Am besten richtet man sich nach der eigenen Leistungsfähigkeit und plant voraus, welcher Zeitrahmen passend und realistisch ist.
- Nein sagen
Wenn man noch einiges an Arbeit zu erledigen hat, aber mal wieder auf einen spaßigen Abend eingeladen wird, sollte man lernen Nein zu sagen. Wie heißt es so schön: „erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Gleichzeitig macht es jedoch keinen Sinn sich von früh bis spät vor die Bücher zu setzen, wenn man sich nicht mehr konzentrieren kann. Die Balance zwischen Arbeit und Erholung ist bei der Stressbewältigung der Schlüssel.
- Positive Einstellung & Selbstermutigung
Wenn das Stresslevel steigt, steigt oft auch das Selbstmitleid und schlechte Stimmung. Dies ist normal, jedoch unglaublich demotivierend. Geht man seine Aufgaben hingegen mit einer positiven Einstellung an, wirkt sich dies auch positiv auf die geleistete Arbeit aus. Ständiges Jammern kostet unnötig viel Zeit und nimmt das letzte bisschen Motivation.
All diese Tipps und Methoden sind natürlich lange keine Geheimnisse mehr und sind nicht nur oft zu lesen, sondern werden bereits von unzähligen Menschen in den Alltag integriert. Sie sind unheimlich effektiv und können kleine Wunder bewirken. Probiere sie also in der nächsten Stressperiode einfach selbst aus und sieh, wie sie dein Stressempfinden beeinflussen.